Partnerschaft


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Was bedeutet uns Partnerschaft ?Die Gesellschaft eines anderen,auf den wir uns einstellen können,für den wir Geduld brauchen (die wir nicht haben?)Unsere Zeit ist knapp,auch wenn wir eigentlich genug davon haben,bilden wir uns ein,keine zu haben.Um einfach nur zuzuhören,um einfach nur für einen anderen da zu sein.

Und für Papageien ?Papageien sind in der Regel äußerst gesellig, aber sie sind nicht besonders sozial. Sie schätzen und brauchen die Nähe von Artgenossen, um von ihnen zu profitieren. Die Männchen leben in den Baumwipfeln und benötigen daher zur Tarnung ihr grünes Gefieder . Die Weibchen aber besetzen eine Bruthöhle, die sie im Jahr vehement gegen Konkurrentinnen verteidigen. Andere Weibchen haben mitunter blutige Auseinandersetzungen, denn Nisthöhlen sind rar und bestimmen maßgeblich, ob ein Weibchen Jungvögel aufziehen wird oder nicht. Ihr relativ dunkles Gefieder schützt Weibchen im Dämmerlicht des Urwaldes vor den wachsamen Augen der Feinde. Um zur Paarungszeit auf sich aufmerksam zu machen, fliegt das Weibchen in der Balz hinauf ins Blätterdach, wo es für die Männchen gut zu erkennen ist. Bei brütenden Edelpapageien wird das Weibchen oftmals von mehreren Männchen versorgt. Edelpapageien leben weder harmonisch in Einehe, noch sind sie besonders friedfertig. Zweifelsfrei ist die Vorstellung vom Papagei,das der den Partner fürs Leben findet etwas falsch. Bis dass der Tod sie scheidet, ist sehr romantisch; mit der Realität hat sie aber wenig zu tun. Für Papageien sind bei der Partnerschaft vor allem eins wichtig, erfolgreich Nachwuchs aufzuziehen .Wenns nicht Erfolg verspricht ,wird der Partner schnell mal getauscht.Auch mit einem Seitenprung kommt so manches Männchen zum Zug. So bleiben z.B die Tannenmeisen-Paare zwar ein Leben lang zusammen,doch so mancher Seitensprung ist drin.Es zeigte sich, dass ältere Männchen deutlich mehr Kuckuckskinder zeugten als ihre jüngeren Geschlechtsgenossen.(bei den Erstbruten im Jahr fast jeder dritte Nestling ein Resultat eines Seitensprungs ist,bei den Zweitbruten sogar jeder zweite)

Auch Kakadus binden sich nicht unbedingt fürs Leben. Im Freiland hat man "Scheidungen" und "außereheliche Beziehungen" nachgewiesen, und manche Männchen pflanzen sich sogar zeitgleich mit mehreren Weibchen fort,oder versuchen es zumindest . Wenden wir uns dem Schwarm,der nächsten viel gepriesenen sozialen Einheit zu :

Amazonen sind hier ein schönes Beispiel. Viele Züchter haben kaum Probleme mit ihren Paaren, weil diese erfolgreich jedes Jahr Nachwuchs zeugen. Halter werden vor ganz andere Probleme gestellt. Mittlerweile ist bekannt, dass Amazonen einen Partner wählen, mit dem sie Jungvögel aufziehen wollen. Die Stabilität der Partnerschaft hängt in erheblichem Maße von dem Bruterfolg dieses Paares ab. Hat ein Paar mehrmals erfolglos genistet, so wird die Bruthöhle gewechselt. Es kommt auch vor, dass sich das Paar außerhalb der Balzzeit einem Schwarm anschließt und dass sich die beiden aus den Augen verlieren. Der fehlende Bruterfolg hat dazu geführt, dass die Vögel wieder getrennte Wege gehen. Mir ist ein Pärchen Amazonen bekannt, welches jedes Jahr erfolgreich nachzieht, aber außerhalb der Brutsaison überhaupt nicht miteinander harmoniert. Dies deckt sich mit Beobachtungen im Freiland. Pärchen gehen eine Weile getrennte Wege, treffen sich aber an der Nisthöhle, in der sie erfolgreich Junge aufgezogen haben wieder und brüten erneut. Wie nett !

Sozial wäre es, wenn kranke Tiere von der Gemeinschaft mitversorgt werden würden, wie es zum Beispiel bei Krähenvögeln beobachtet wurde. Papageien verstoßen hingegen kranke Artgenossen aus dem Schwarm und lassen sie zurück. Sie gefährden die Gruppe und damit das Leben und die Fortpflanzungsmöglichkeit der anderen Schwarmgefährten. Einzig verwandte Papageien (also Paare und ihre Nachkommen) zeigen im Freiland ein soziales Gefüge, Schwarmmitglieder gehen hingegen häufig sehr ruppig miteinander um.